Desinfizierende Reinigung🔈

FH Desinfizierende Reinigung🔈

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In DesinfektionsrĂ€umen oder Hallen werden der Fußboden und die KontaktflĂ€chen, wie z. B. Ablagen, TĂŒrklinken, Waschbecken bis zu tĂ€glich oder bei Bedarf noch hĂ€ufiger desinfizierend gereinigt. Dies geschieht mit einer Scheuer-Wisch-Desinfektion unter Verwendung von Desinfektionsreinigern. Dabei ist es erforderlich, geeignete persönliche SchutzausrĂŒstung zu verwenden.

Desinfektionsreiniger sind Produkte, die zur gleichzeitigen Reinigung und Desinfektion in einem Arbeitsgang eingesetzt werden. Desinfektionsreiniger bestehen sowohl aus reinigenden Substanzen als auch aus Desinfektionswirkstoffen.

Neben Tensiden zur Reinigung der OberflÀchen werden als Wirkstoffe in Desinfektionsreinigern vor allem quartÀre Ammoniumverbindungen, aber auch z. B. Aldehyde (Formaldehyd, Glutaraldehyd, Glyoxal), Alkohole (Ethanol, Isopropanol), Amine, Amphotenside, Biguanide und Peroxidverbindungen eingesetzt.

Zur Reinigung der FlĂ€chen sollten nur Produkte aus den Listen des Industrieverbands fĂŒr Hygiene und OberflĂ€chenschutz e. V. (IHO), Verbund fĂŒr angewandte Hygiene e. V. (VAH), des Robert-Koch-Institutes (RKI) bzw. der Deutsche VeterinĂ€rmedizinische Gesellschaft e. V. (DVG) eingesetzt werden. Die Produkte werden ĂŒberwiegend konzentriert geliefert. Die Anwendungslösung sollte grundsĂ€tzlich ĂŒber spezielle Dosierhilfen oder DosiergerĂ€te hergestellt werden. Dazu ist nur kaltes Wasser zu verwenden.

GefÀhrdung durch Hautkontakt

Desinfektionsreiniger können Reizungen oder VerĂ€tzungen der Haut und AugenschĂ€den, verursachen. Die Tenside bewirken eine Entfettung der Haut. Die Aldehyde können zu Allergien der Haut fĂŒhren. Glyoxal kann leicht durch die Haut in den Körper gelangen und dadurch GesundheitsschĂ€den verursachen. Bei TĂ€tigkeiten mit Desinfektionsreinigern liegt eine mittlere bis hohe GefĂ€hrdung durch Hautkontakt vor.

GefÀhrdung durch Einatmen

Bei der FlĂ€chendesinfektion mit Produkten, die Aldehyde enthalten, können GefĂ€hrdungen durch Einatmen auftreten. Überschreitungen der Luftgrenzwerte sind besonders dann zu erwarten, wenn Produkte mit Formaldehyd oder PeroxyessigsĂ€ure bzw. Wasserstoffperoxid in RĂ€umen ohne effiziente LĂŒftung verwendet werden. Glutaraldehyd ist atemwegssensibilisierend und kann auch bei Einhaltung des Arbeitsplatzgrenzwerts Allergien der Atemwege verursachen. Die Inhaltsstoffe von Produkten auf Basis von quartĂ€ren Ammoniumverbindungen und Biguaniden haben einen sehr geringen Dampfdruck und keine Arbeitsplatzgrenzwerte, sodass keine Belastung der Atemluft zu erwarten ist. Nur bei Verfahren mit Aerosolbildung besteht eine Belastung der Atemluft.

FĂŒr die in den Produkten enthaltenen Alkohole (z. B. Ethanol, Isopropanol) zeigen Messungen, dass die Arbeitsplatzgrenzwerte eingehalten sind. Werden Desinfektionsreiniger im SprĂŒh- oder Vernebelungsverfahren eingesetzt, ist mit erhöhten Gefahrstoffkonzentrationen (DĂ€mpfe oder Aerosole) zu rechnen. Daher sind diese Verfahren nur in begrĂŒndeten AusnahmefĂ€llen zulĂ€ssig (z. B. wenn die zu desinfizierenden OberflĂ€chen bei der Wischdesinfektion vom Desinfektionsmittel nicht anders erreicht werden können, bei behördlicher Anordnung, bei schwer oder unzureichend benetzbaren OberflĂ€chen oder beim Ausbringen von SchĂ€umen).

Brand- und ExplosionsgefÀhrdung

Desinfektionsreiniger sind in der Regel nicht entzĂŒndbar, sodass keine Brand- und ExplosionsgefĂ€hrdungen bestehen.

Hinweis

Der vorstehende Text zum Thema „Umgang mit Reinigungs- und Pflegemitteln“ wurde zu großen Teilen der DGUV Regel 101-019 entnommen.

Stand: 09/2025
Webcode: w234