RW Bremsen 🔈
Audioversion abspielen:
Für Sicherheit im Straßenverkehr ist das Bremsvermögen von Kraftfahrzeugen von größter Bedeutung. Hersteller von Kraftfahrzeugen treiben deshalb einen hohen konstruktiven Aufwand, um auch im vollbeladenen Zustand und bei Gefälle ausreichende Sicherheitsreserven für Bremsvorgänge garantieren zu können.
Durch regelmäßige Wartung und rechtzeitige Reparaturen kann der Standard der Bremstechnik über die gesamte Fahrzeuglebensdauer erhalten werden.
Im Fahrbetrieb wird der Anhalteweg im Wesentlichen von der Fahrgeschwindigkeit bestimmt. Daneben spielt der Zustand der Fahrbahnoberfläche, der vorwiegend von Witterungsbedingungen (Nässe, Laub, Schnee, Eis) abhängt, und der Reifen (Alter, Profiltiefe) eine bedeutende Rolle.
Mit abnehmender Profiltiefe und oben genannten Witterungsverhältnissen verlängert sich der Bremsweg, und Aquaplaning tritt bei Regen früher auf. Der Anhalteweg setzt sich aus dem Reaktions- und Bremsweg zusammen.
Je nach Verkehrslage und Gefahrensituation dauert ein Reaktionsvorgang zwischen 0,6 und 1,5 Sekunden. Diese Zeit benötigen Kraftfahrende, um aus erkennbar gefährlicher Verkehrslage heraus eine Entscheidung über die richtige Abwehrreaktion zu treffen.
In den meisten Fällen wird durch Umsetzen des rechten Fußes vom Fahr- auf das Bremspedal ein Notbremsvorgang eingeleitet. Bis zu diesem Zeitpunkt bewegt sich das Fahrzeug unvermindert weiter. Erst danach bauen sich Bremskräfte auf. Bei Druckluft-Bremsanlagen in Nutzfahrzeugen kann bis zum vollen Aufbau der Bremswirkung noch eine halbe bis zu einer Sekunde vergehen.
Der Bremsweg bis zum Stillstand des Fahrzeugs ist – wie auch die Fliehkraft beim Kurvenfahren – vom Quadrat der Fahrgeschwindigkeit abhängig:
Wer 70 km/h statt 50 km/h fährt, hat eine doppelt so lange Bremsstrecke.
Hinweis
Der vorstehende Text zum Thema „Bremsen“ ist der Ziffer 1.2 der „Unterweisungshilfen für Einsatzkräfte mit Fahraufgaben, DGUV Information 205-024“ (Stand: März 2016) größtenteils entnommen.